Samstag, 16. Dezember 2017

Comeback

Hey ihr Lieben.
Ich wurde vor einiger Zeit von einer alten Bekannten beim Klassentreffen auf diesen Blog angesprochen und dass sie es total schade finde, dass es keine Updates mehr gibt.
Immer wieder spukte nun das Thema Blog wieder in meinem Hinterkopf umher und ich habe mich nun dazu entschlossen den Blog zu reaktivieren. Vielleicht hilft es mir ja doch einiges in meinem Kopf zu ordnen zu bestimmten Themen. Außerdem ist es doch eine tolle Abwechslung, habe auch gerade einige meiner alten Posts nachgelesen und musste bei einigen doch sehr schmunzeln. ☺

Was hat sich getan bei mir?
Ich habe einen langen Klinik Aufenthalt in Bad Bramstedt hinter mir. Es war so mit die beste, aber auch anstrengendste Zeit in meinem Leben. Ich so viele tolle neue Leute kennen gelernt, die doch alle ähnliche Sorgen und Probleme haben. In den Gruppen-Therapien habe ich mich teilweise gefragt, ob die Leute von ihren Problemen sprechen oder meine Gedanken gelesen haben. Auch unabhängig vom Alter habe ich noch mit vielen aus dieser Zeit Kontakt und man erinnert sich immer wieder gemeinsam an witzige Erlebnisse, von denen es einige gab. Gerade meine Station (die A1 = ADHS im Erwachsenen Alter) war in der Klinik etwas gefürchtet, da wir doch alle einen mehr oder weniger kleinen Knall hatten und es bei uns immer laut und teilweise auch sehr lustig zuging. Schon faszinierend, wie sehr man sich teilweise verstellen kann bzw. wie sehr die Hyperaktivität und die Depressionen sich gegenseitig beeinflussen.

Nach den zwei Monaten in Bad Bramstedt ging es wieder zurück in die Heimat und es folgten zwei Monate teilstationär in einer Tagesklinik. Schrecklichste Zeit überhaupt, auch wenn ich dabei viel über mich und die Entstehung bzw den Zusammenhang einiger meiner Probleme gelernt habe. Aber im Großen und Ganzen ist die Klinik nicht auf ADHS ausgelegt gewesen und daher habe ich eher wenig in die Gruppe gepasst, bis dann eine junge Dame dazu kam, wo ich ebenfalls ne Hyperkinetische Störung vermutet habe. Besagte Dame ist mit einer Borderline-Diagnose entlassen worden. Dazu muss ich erklären, dass ADHS und Borderline sich sehr stark ähneln und sehr schwierig zu unterscheiden sind, wenn man die Unterschiede nicht kennt. Auf jeden Fall war nach 9 Wochen mitten in der Umstellung meines Antidepressivas (war gerade am ausschleichen) kurzfristig Schluss. Ich wurde wegen angeblich zu vieler Fehltage vorzeitig entlassen, dabei hatte ich genau die Tage, die ich haben durfte und es wurden mir Tage an denen ich zu spät gekommen bin als Fehltage angekreidet. Insgeheim denke ich, sie haben nur einen Grund gesucht mich los zu werden.

Seit Dezember letzten Jahres erhalte ich Wiedereingliederungshilfe nach SGB XII, dass heißt eine nette Dame die mich 13 Stunden im Monat betreut und mit mir bestimmte Strukturen erarbeitet. Sie hilft mir sehr weiter und wir verstehen uns auch gut. Dennoch hat es fast ein Jahr gedauert, bis ich mich auf die Hilfe einlassen konnte. Auch hier bin ich wieder in mein Vermeidungsverhalten gefallen, habe mich eingeigelt und Termine nicht wahr genommen. Es gab ein ernstes Gespräch, später auch mit der Dame vom Sozialamt und mir wurde durch eine Aufgabe (ich sollte schreiben, was mir die Hilfe bringt und was passieren würde wenn ich die Hilfe nicht mehr hätte) klar, wie wichtig meine ambulante Betreuerin für mich ist. Es ist wirklich nur eine Unterstützung und hat nichts mit einem gesetzlichen Betreuer zu tun.

In diesem Jahr habe ich 2 mal die Arbeit gewechselt und arbeite nun seit knapp zwei Monaten in einer Einrichtung der Kinder- und Jugendhilfe. War schon immer mein Wunschbereich als Erzieherin. Auch wenn meine Betreuerin immer wieder meint, wie paradox es doch ist, dass ich auf Arbeit Kinder und Jugendliche auf einen guten Weg bringe und doch mein eigenes Leben wenig bis kaum auf die Reihe bekomme. Vor meiner jetzigen Stelle habe ich ein halbes Jahr bei einem anderen Träger der Jugendhilfe gearbeitet.
Und nicht zu vergessen der eine Monat Gastspiel in einer Eltern-Kind-Gruppe im Asylübergangswohnheim. Aber das war absolut nicht meine Stelle, die Kinder waren mir alle zu jung, die Eltern haben nicht mitgezogen und diese Gruppe gab es mit meinem Beginn dort. Also wäre es meine Aufgabe gewesen, alles zu erschaffen, wozu ich mich definitiv nicht in der Lage gesehen habe. Es war mir alleine zu viel Verantwortung.

Außerdem bin ich Anfang des Jahres umgezogen. Ich habe nun eine gemütliche 3-Raumwohnung in zentraler Lage meiner Stadt. Wirklich schöne Ecke und das optimale, ich bin mit Fahrrad innerhalb von 3 Minuten am Kreisverband vom DRK. Das ist für die Ausbildungsabende und Einsätze wirklich extrem praktisch.

Örchen ist leider Ende letzten Jahres gestorben. 😔
Er war zum Ende sehr krank und ich stelle mir teilweise die Frage, ob ich den Zeitpunkt um ihn zu erlösen verpasst habe und ob er sich dadurch sehr gequält hat.
Aber ich habe seit etwa 1 1/2 Jahren einen zweiten Kater (Ralf) und gegen März diesen Jahres kam noch ein weiterer Kater (Mex) dazu.

Das war in absoluter Kurzfassung mein letztes Jahr.
Ein weiteres großes Kapitel des letzten Jahres folgt morgen. Ich bin gleich auf einen Geburtstag eingeladen.