Samstag, 18. Juni 2016

Der schwerste Kampf

Wie ich in einem der letzten Posts schon angesprochen habe, ging es mir im letzten Jahr psychisch ordentlich dreckig.
Nachdem ich mich überwunden hatte und mich noch einmal auf die Suche nach einem neues Arzt gemacht habe, habe ich einen richtig guten gefunden. Bin mit ihm an sich wirklich super zufrieden.
Er hört sich immer meine Sorgen und Probleme an und läßt mich auch viele Entscheidungen selber treffen.
Er stellte dann auch meine aktuelle Diagnose "rezidivierende Depression aktuell mittlerer Schweregrad". Dazu muss ich sagen, würde man rein nach den Kriterien gehen, wäre ich damals auch in schwere Depression reingekommen.
Habe auch lange mit mir gerungen, habe mich dann allerdings doch für Medikamente entschieden.
Das Erste mussten wir nach knapp einem Monat auf Grund extremster Nebenwirkungen, in 1 1/2 Wochen 7 Kilo runter (sind aber wieder rauf keine Sorge) da ich einfach keinen Appetit hatte, starken Muskeltremor (zittern) in der Hand und Neigung bei kleinsten Berührungen Blaue Flecke zu bekommen, absetzen. Außerdem hatte es nach etwa 5 Wochen noch immer keine Wirkung gezeigt.
Bin übrigens die Zweite in der dreißigjährigen Karriere des Arztes,  die es nicht vertragen hat und das ist mit das Gängigste.
Das neue Medikamente hatte Anfangs überhaupt keine Nebenwirkungen und hat super angeschlagen. Allerdings hatte ich nach zwei Monaten ein Gefühl von Gewöhnung und die Probleme verschlechterten sich wieder.
So wurde hochdosiert: Mittlerweile sind wir auf der zweithöchsten Dosis angekommen und langsam hört dieser Gewöhnungseffekt auf. Allerdings hatte ich die ersten zwei Wochen nach der Hochdosierung extremsten Nachtschweiß.
In der Zeit hatte ich auch eine Therapie begonnen, sie aber noch innerhalb der Probezeit (5 Sitzungen) wieder abgebrochen. Irgendwie hat es mit dem Therapeuten nicht hingehauen, ich konnte mich nicht komplett öffnen und es ging mir teilweise noch schlechter.
Ab August habe ich mich nun auch um einen Platz in einer Klinik bemüht, wo ich dann den Beginn einer neuen Therapie wagen werde. Immerhin bin ich dann in Beobachtung und man kann sofort eingreifen, wenn es mir doch schlechter gehen sollte.

Warum ich so ausführlich darüber schreibe?
Ich möchte euch zeigen, dass es sich lohnt den Kampf anzugehen.
Ich kämpfe mich gerade Schritt für Schritt in ein normales Leben zurück, ja es gibt auch Rückschläge, aber ich bleibe dran und will unbedingt was an der aktuellen Situation ändern.
Das Leben ist zu wertvoll...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen