Mittwoch, 3. April 2013

Der kalte Himmel

Ich fange jetzt den Post an zum Film, den ich am Freitag mit meinen Großeltern geschaut habe.
Der Film hieß "Der Kalte Himmel". Es ging um einen Jungen, Felix, der eingeschult werden soll und sehr verhaltensauffällig ist. Er zieht sich immer mehr zurück, ist verschlossen und die Eltern kommen kaum noch an ihn ran. Der ganze Film spielt in den 60er Jahren auf einem kleinen Dorf in Bayern. Also dementsprechend ist die Anteilnahme der anderen Dorfbewohner, die nur denken, dass er ein Depp ist und ihn auf eine Sonderschule schicken wollen.
Papa ist mit dem Jungen total überfordert. Außerdem hat er gerade seiner Meinung nach genug andere Probleme mit seinem Hopfenhof. Die Mutter dagegen setzt sich sehr für den Jungen ein.
Als dann die neue Kantorin Alex aus Berlin kommt findet Mutti in ihr eine Freundin. Allerdings ist der Pfarrer der Meinung, dass eine Frau keine Kantorin sein kann, schon gar nicht auf dem Dorf also fährt Alex wieder nach Berlin zurück. Vorher gibt sie der Mutter allerdings den Hinweis, dass sie Felix von einem Spezialisten untersuchen lassen soll und fährt die beiden nach München.
In München hat man anfangs den Eindruck, dass der Arzt auf Felix eingeht, allerdings wird das Bild gleich darauf wieder eingerissen als der Arzt Felix gegen seinen Willen anfässt und auch hart festhält, obwohl er weiß, dass Felix es nicht mag wenn er angefasst wird.
Die Mutter ist von der Psychiatrie schwer enttäuscht und lernt beim Kaffee mit Alex noch in München einen jungen Arzt aus Berlin kennen. So überredet sie den Vater und reist mit Felix zusammen nach Berlin. Der Arzt erklärt, dass er seine Zeit für die Diagnose braucht und das Verhalten von Felix studieren wird, allerdings wird dies 2 bis 3 Monate brauchen. Da die Krankenkasse eine Behandlung aber nicht bezahlt muss die Mutter einen Job in einer Kneipe annehmen, diesen verliert sie kurz darauf und kellnert darauf hin in einem Strip-Lokal. Ihre Unterkunft finden sie in der Hippie-Kommune von Alex. Diese freie Lebensweise kommt Felix sehr zu Gute und er kommt wieder mehr aus sich raus und baut seine Hemmungen ab. Auch wird seine Mathebegabung entdeckt.
Am Ende stellt der Arzt die Diagnose, dass Felix Asperger hat. Er erklärt beiden Elternteilen, was das für Felix und sie bedeutet, also das er sich nie wirklich in soziale Bereiche einordnen kann und er immer anders sein wird, in seiner eigenen Welt lebt.
Den Satz der Mutter fand ich dann wirklich sehr bewegend: "Aber dann muss er doch schrecklich einsam sein!"
Das Ende bleibt dann für den Zuschauer offen.

Ich muss sagen, dass ich den Film an sich richtig gut fand. Er hat zwar ein beklommenes Gefühl bei mir hinterlassen und ich musste über vieles nachdenken, aber gerade solche Filme mag ich am meisten.
Des Weiteren fand ich es sehr interessant zu sehen, wie krass damals die Zustände in den 60er Jahren waren, also dass solche Behandlungen nicht von der Krankenkasse übernommen wurden und auch die Art der Behandlung. 
Allerdings frage ich mich auch jetzt noch, ob Felix wirklich ein Asperger Autist ist, denn ich finde einige Verhaltensweisen von ihm schon sehr extrem! In einem Forum zum Thema Austismus habe ich darüber auch eine Diskussion gelesen, aber mir war es zu viel Input um mir alles durchzulesen (ADHS lässt grüßen...)

Wenn ich dann bedenke, dass bei mir der Verdacht auf Asperger vorliegt. In der 7. oder 8. Klasse hat mein Klassenlehrer meinen Eltern den Rat gegeben mich auf Autismus testen zu lassen, denn seine eigene Tochter hat selber Asperger und er hat die Zeichen erkannt. Allerdings waren meine Eltern der Meinung, dass er vielleicht einfach zu viel von seiner Tochter in mir sieht.
Aber seit ich denken kann, habe ich Probleme auf andere Menschen zu zu gehen. In der 7. Klasse, als ich neu am Gymnasium war, war ich der totale Außenseiter. Außerdem bin ich immer sehr naiv gewesen und hatte damit oft falsche Freunde, die sich über meinen Rücken nur über mich lustig gemacht haben. Aber mit diesen habe ich zum Glück abgeschlossen. Ich habe lieber weniger Freunde, dafür aber richtige.
Seit ich mich mehr mit dem Thema ADHS beschäftige, beschäftige ich mich auch ein bisschen mehr mit dem Thema Asperger, da es eine Krankheit ist, die in oft in Verbindung zusammen mit ADHS auftritt.
Wenn ich dann zum Beispiel lese, dass eine Hochbegabung den Autismus verdecken kann, würde es mich nicht wundern. Denn zusammen mit der ADHS Diagnose kam auch eine Diagnose, dass ich hochbegabt bin.e
Habe den Test mit den Augen und den Gefühlen auch schon im Internet gemacht und hatte gerade mal 19 Emotionen aus den 36 Augen richtig erkannt. Und dann oft gravierende Fehler wie besorgt statt feindlich, wo ja schon ein gewisser Unterschied besteht.
Bemerke auch einige Verhaltensmuster, die immer wieder gleich ablaufen. Wenn ich zum Beispiel von der Arbeit komme mache im unten im Hausflur Lich an, laufe eine Treppe hoch und drücke dort noch mal auf den Knopf für das Licht und schließe dann meine Tür auf. Oder mein grünes Monster T-Shirt hängt immer an der gleichen Stelle am Wäscheständer.
Auch trete ich häufig in Fettnäpfchen, da ich Probleme habe Gestik, Mimik und die Tonlage der Sprache zu verstehen (also wie der Satz gemeint ist). Deswegen habe ich Uschi die Lügen auch sehr lange geglaubt. Wenn ich genau auf ihre Gestik und Mimik geachtet habe, habe ich auch nichts erkannt. Erst im nachhinein beim Nachdenken fiel mir auf, dass einige Dinge schon dafür sprechen, dass sie lügt.

Warte jetzt so sehr auf den Termin beim Psychiater Ende Mai. Zum einen möchte ich dann wieder auf ADHS-Medikamente eingestellt werden und zum anderen werde ich endlich mal den Mund aufmachen und sagen wie es mir wirklich geht.
Und den Arzt/Ärztin dann auf den Verdacht Asperger ansprechen.

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